Medienpreis für Wissenschaftsjournalismus

Mit dem Medienpreis für Wissenschaftsjournalismus zeichnet die DGPPN herausragende journalistische Arbeiten aus, die dazu beitragen, wissenschaftliche Themen in den Bereichen Psychiatrie, Psychotherapie und seelische Gesundheit allgemeinverständlich zu vermitteln. Gesucht wird nach originellen und einfallsreichen Darstellungen aktueller wissenschaftlicher Diskussionen. Der Preis wird für Formate in deutschsprachigen Print- oder Online-Medien, TV, Hörfunk oder Social Media vergeben. 

Die Auszeichnung ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert und wird jährlich auf dem DGPPN Kongress im November in Berlin verliehen.

Bewerbungsfrist: 30. Juni 2024

Über den Preis

Der Medienpreis für Wissenschaftsjournalismus prämiert Arbeiten, die zur Popularisierung wissenschaftlicher Sachverhalte aus den Bereichen Psychiatrie, Psychotherapie und seelische Gesundheit beitragen und diese allgemeinverständlich vermitteln. Entscheidend sind die originäre und originelle journalistische Bearbeitung aktueller wissenschaftlicher Diskurse und Themen sowie der Nutzwert für die Rezipierenden. Die Auszeichnung wird für herausragende wissenschaftsjournalistische Arbeiten vergeben, die in Print- oder Online-Medien, TV, Hörfunk oder Social Media veröffentlicht wurden. Der Preis kann geteilt werden. 

Bewerbung

Bewerben können sich Journalistinnen und Journalisten, die für deutschsprachige Medien arbeiten. Junge Autorinnen und Autoren werden ausdrücklich ermutigt, sich an der Ausschreibung zu beteiligen. Einreichungen von Teams sind ebenfalls möglich. Eingereicht werden können Beiträge, die im Zeitraum vom  1. Juni 2023 bis zum 31. Mai 2024 in einem deutschsprachigen Medium veröffentlicht wurden. Bewegtbild- und Audiobeiträge dürfen eine Länge von 60 Minuten nicht überschreiten. Bücher und Ratgeber, Spielfilme sowie Beiträge aus dem Bereich der Wissenschaftskommunikation können nicht berücksichtigt werden.

Zur Bewerbung sind einzureichen:

  • veröffentlichter Beitrag
  • Kurzbiografie der Autorinnen und Autoren
  • kurze Zusammenfassung (max. 130 Wörter) des Beitragsinhalts

Der Beitrag ist je nach Form mit diesen Dateien zu belegen:

  • Text-Beiträge: digitales Belegexemplar (PDF) oder Screenshots mit Angabe des Online-Portals und der Schaltzeiten
  • Bewegtbild-Beiträge: Video-Datei oder Link zum Beitrag (bis mind. November 2024 gültig) sowie Textmanuskript inklusive ausgeschriebener O-Töne und Anmoderation
  • Audio-Beiträge: Audio-Datei oder Link zum Beitrag (bis mind. November 2024 gültig) sowie Textmanuskript inklusive ausgeschriebener O-Töne und Anmoderation

Bewerbungen sind bis zum 30. Juni 2024 in einer PDF-Datei an den DGPPN-Präsidenten Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg zu richten: preise[at]dgppn.de

Die Jury

Über die Vergabe des Preises entscheidet eine interdisziplinär besetzte Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. E. Gouzoulis-Mayfrank (President Elect, Köln): Dr. J. Engelmann (Mainz), R. Erdenberger (WDR, Köln), A. Hinrichs (Eppendorfer, Hamburg), K. John (Berlin), J. Niehaus (Focus, München), Prof. Dr. A. Meyer-Lindenberg (Präsident, Mannheim), Prof. Dr. A. Reif (Frankfurt am Main), A. Rothenburg (Psychiatrie-Filme, Negernbötel), C. Weber (Süddeutsche Zeitung, München).

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Preisträgerinnen und Preisträger

2023

Medienpreis für Wissenschaftsjournalismus 2023: Martina Keller © DGPPN | MH

Martina Keller erhält die Auszeichnung für ihren Beitrag mit dem Titel „Zero Suicide. Wie viele Selbsttötungen können wir verhindern?“, der am 19. März 2023 im Deutschlandfunk ausgestrahlt wurde. Die Journalistin setzt sich in diesem Beitrag intensiv mit einem wichtigen gesellschaftlichen Thema auseinander, klärt Missverständnisse und Mythen über Suizide auf und stellt aktuelle Ansätze zur Suizidprävention vor. Die Autorin verdeutlicht, dass Menschen, die Suizidgedanken äußern, nicht zwangsläufig den Tod suchen, sondern oft eine belastende Lebenssituation nicht mehr ertragen können. Für ihre vertiefenden Recherchen hat die Autorin ein Schulprogramm und eine Spezialambulanz für Psychotherapie im Alter besucht und sich mit einem niedrigschwelligen Beratungsangebot für Männer im Internet befasst. Die zentrale Botschaft ihres Beitrags ist, dass vielen Betroffenen geholfen werden könnte. Dafür sind jedoch leicht zugängliche, flächendeckende Angebote notwendig, einschließlich einer nationalen Suizid-Hotline. Die Jury würdigt den Beitrag als bedeutende Bereicherung zur aktuellen Diskussion.

Medienpreis für Wissenschaftsjournalismus 2023: Jan Rübel und Sascha Montag © DGPPN | MH

Jan Rübel und Sascha Montag werden für ihre Reportage „Kinder der Flucht“ ausgezeichnet, die am 26. Februar 2023 in der Welt am Sonntag erschienen ist. In dem einfühlsamen Beitrag begleiten der Autor Rübel und der Fotograf Montag über drei Jahre hinweg die Lebenswege und Geschichten von Familien, die gezwungen waren, aus ihrer Heimat zu flüchten – und zeigen, wie insbesondere Kinder unter solchen Erfahrungen leiden. Gleichzeitig geben die Journalisten anschauliche Einblicke in die Arbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Technischen Universität München, des Universitätsklinikums Ulm sowie des kbo Kinderzentrums München. Die Forschenden haben die Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren auf posttraumatische Belastungsstörungen untersucht und erste Diagnostik- und Therapieansätze für sie entwickelt. Die Jury lobt die Reportage dafür, dass sie aktuelles Wissen über psychische Erkrankungen und ihre Behandlung auf professionelle Weise verständlich vermittelt und darüber hinaus auch Probleme bei der Finanzierung von Unterstützungs- und Forschungsprojekten thematisiert.

Medienpreis für Wissenschaftsjournalismus 2023: Helena Weise © Helena Weise

Helena Weise wird für ihren Artikel „Und morgen vielleicht von vorn“ ausgezeichnet, der im November 2022 in der Zeitschrift „Psychologie Heute“ erschienen ist. Der bewegende Beitrag erzählt die Geschichte einer psychisch erkrankten Patientin, die sich und andere aufgrund der Schwere ihrer Krankheit immer wieder in Gefahr bringt. Ihr Leben ist geprägt vom Wechsel zwischen der psychiatrischen Station und ihrem Zuhause, zwischen Zwangseinweisung und Entlassung, zwischen guten und schlechten Phasen. In diesem Spannungsfeld von Selbstbestimmung bis Zwangsbehandlung gelingt es der Autorin, eine Nähe zur Patientin und ihren Angehörigen herzustellen. Zugleich erläutert sie verständlich und informativ die aktuelle Rechtslage und das Versorgungssystem. Die Jury erkennt besonders an, wie es der Journalistin gelungen ist, dieses sensible und komplexe Thema eindrucksvoll darzustellen.


2022 


Christopher Bonnen
„Transmittergewitter“ | GEO | 2/2022
 


2021 


Gesa Gottschalk
GEO Perspektive | 10/2020
„Eine sichere Bank“ 

Nicole Ficociello
Bayern 2, Zündfunk Generator | 10/2020
„#mentalhealth – Warum psychische Erkrankungen bei Instagram gerade trenden“ 


Bis 2020 hat die DGPPN den Medienpreis für Wissenschaftsjournalismus in Verbindung mit der Stiftung für Seelische Gesundheit verliehen.


2020 


Anne Kleinknecht 
„Todesspritze statt Therapie? Sterbehilfe für psychisch kranke Menschen“ | Bayern 2 | 02/2020 

Pia Rauschenberger 
„Therapeutin verzweifelt gesucht“ (aus der Podcast-Reihe: Therapieland) | Deutschlandfunk Kultur Online | 10/2019 

Björn Stephan 
„Monster im Kopf“ | Die ZEIT | 10/2019


2019 


Barbara Vorsamer
„Liebe Magdalena“ | Magazin Süddeutsche Zeitung | 08/2018

Jenny von Sperber
„Das entfesselte Leben im Kopf“ | Bayerischer Rundfunk | 12/2019

Katja Engelhard und Inka Friese
„Die Sendung mit der Maus–Spezial: Die unsichtbare Krankheit“ | Das Erste / KiKa | 10/2018

Dr. Christina Berndt
Medienpreis für nachhaltig gute Berichterstattung zur psychischen Gesundheit


2018 


Dr. Ines Schipperges
„Es ist Liebe, nur anders – die Autismus-Serie“ | SZ-Magazin | 28.03.2018

Ulrike von Leszczynski
„CEine Krankheit, eine Familie und ein Mord“ | dpa | 14.02.2018

Anabel Münstermann
„Was stimmt mit mir nicht?“ | ZDF-Magazin Pur+ | 20.10.2017


2017 


Christine Holch
„Eine heftige Woche“ | chrismon | 11/2016

Stefanie Kara
„Letzte Rettung – Neue Chance für umstrittene Depressionstherapien“ | Deutschlandfunk | 12.02.2017

Carsten Schollmann und Dorothee Kaden
„Depression ­ neue Hoffnung“ | arte | 08.04.2017


2016 


Anja Krug-Metzinger
„Stimmen im Kopf“ | arte | 03.06.2016

Markus Kaiser
„Ritalin und Ich - Wie man als Erwachsener mit ADHS umgeht“ | Bayerischer Rundfunk | 25.01.2016 

Jana Simon
„Heile Welt“ | ZEITmagazin | 12/2015


2015 


Antje Schmidt
„Ausbruch in die Kunst - Die Zelle des Julius Klingebiel“ | NDR Fernsehen | 14.06.2015

Andreas Wenderoth
„Ein halber Held“ | GEO | 11/2014

Volkart Wildermuth
„Angst vor der Tat - Pädophilie im Hirnscan“ | Deutschlandfunk | 06.04.2015

Carsten Holm
„Ein Leben ohne Elfen“ | Der Spiegel | 52/2014


2014 


Jochen Paulus
„Tiefe Hirnstimulation gegen Depressionen – Wie Strom die Schwermut vertreibt“ | WDR 5 Leonardo | 18.06.2014

Stefanie Schramm
„Immer auf der Kippe“ | Die Zeit | 14.11.2013

Dr. Thomas Liesen
„Leben, Lieben, Vergessen… Alzheimer mit 40“  | ARD | 06.11.2013

Dr. Norbert Siegmund
„Tödliche Polizeikugeln. Wenn psychisch Kranke Opfer sind“ | RBB | 27.05.2014


2013 


Jana Kalms
„Tabu – Psychisch krank im Job“ | TV-Dokumentation produziert von Telekult

Simone Salden
„Eine Leiche zu viel“ | Der Spiegel | 50/2012

Dr. Astrid Viciano
„Elyn und die Dämonen“ | ZEIT Wissen | 3/2013


2012 


Sanja Hardinghaus
„Nur die Liebe fehlt - Wenn Babys ihren Müttern fremd sind“ | Spiegel-TV

Christian Weber
„Der Richter und seine Denker“ | Süddeutsche Zeitung

Martina Preiner
„Grund zur Panik - auf den Spuren von Angsterkrankungen und Furchtgedächtnis“ | Hörfunk


2011 


Marieke Degen und Kristin Raabe
„Die Neuvermessung des Bösen“ | Deutschlandfunk

Andrea Westhoff
„Geister und Seele“ | Deutschlandradio

Rita Stingl
„waschen, zählen, kontrollieren - Wenn Zwänge das Leben beherrschen“ | ZDF


2010 


Dr. Patrick Hünerfeld
„[betrifft] Schrittmacher fürs Gehirn“ | SWR

Julien Félix, Sébastien Mesquida und Yann Le Gléau
ARTE Reportage „Bali: Vom Dämon besessen“ | Arte


2009 


Jan Tenhaven und Jochen Schmutz
„Der Krieg in mir. Das schlummernde Trauma“ | MDR

Kristin Raabe
„Das durchstoßene Herz – 20 Jahre nach Rammstein: Wie das Gehirn eine Katastrophe verarbeitet“ | Deutschlandfunk